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Gebr. Roufflair GbR, 31552 Rodenberg

Meisterbetrieb Garten- u. Landschaftsbau

Blumenwiese

So schön wie der eine oder andere seinen kurz geschorenen, mit Herbiziden behandelten, akribisch gedüngten Rasen als grünen Teppich empfindet, so gehen den Naturfreunden die Herzen über, wenn der Rasen oder besser die Wiese, Lebensraum, Versteck und Nahrungsquelle für Insekten, Vögel und Säugetiere ist.

Wer also einen Naturgarten, zumindest aber einen naturnahen Garten sein Eigen nennen möchte, sollte einen möglichst großen Teil seines Rasens in eine Blumenwiese verwandeln oder bereits als eine solche anlegen.

Wie, das ist die Frage, die uns in diesem Zusammenhang oft gestellt wird.

Grundsätzlich gilt für Blumenwiesen: je ärmer der Boden, desto reicher die Vielfalt!

Bei einer bereits bestehenden Rasenfläche ist es gar nicht so schwer, obwohl die Basis meist ein hoffnungslos überdüngter und erbarmungslos kurz geschorener Rasen ist. Diese Umwandlung dauert allerdings ihre Zeit, es können durchaus 6 Jahre oder mehr verstreichen, bis die umerzogene Pflanzengemeinschaft dem Aussehen einer Blumenwiese nahe kommt. Das Ergebnis ist auch nicht immer das, was den Idealvorstellungen entspricht, da sich nicht alle Pflanzen auf dem zur Verfügung stehenden Boden gleichermaßen gut durchsetzen werden. Das ist aber nicht als Misserfolg zu werten, sondern als Erfolg. Wichtig dabei ist es nicht, seine Idealvorstellungen zu realisieren, sondern eine Rasenfläche in eine Blumenwiese zu verwandeln, die im Einklang mit der Restnatur steht und mit Artenvielfalt in der häuslichen Umgebung dafür sorgt, dass unseren noch nicht ausgerotteten Tieren ein Lebensraum geboten wird.

Doch das Wichtigste zuerst:

Roden Sie keine Wildpflanzen aus der Dorfwiese am Rande der Siedlung, wenn es eine solche bei Ihnen gibt, zum einen stehen die meisten Wiesenblumen unter Naturschutz und zum anderen würden Sie dadurch nur die letzten naturnahen oder natürlichen Standorte zerstören und das Gegenteil von dem erreichen, was Sie beabsichtigen.

Wie wird aus meinem Rasen eine Blumenwiese?

Sie sollten Ihre Wiese den Bodenbedingungen und der Bodenbeschaffenheit anpassen, die auf Ihrem Grundstück vorherrschen. Der Erfolg der folgenden Vorgehensweise hängt allerdings sehr stark von der Lage des Grundstückes ab, da in einer reinen Stadtsiedlung ungleich weniger natürliche Samenspender zur Verfügung stehen als in dörflicher Lage mit ungemähten Grabenböschungen und siedlungsnahen Biotopen und Naturflächen mit ihrer ungleich größeren Artenvielfalt.

Als erstes sollte auf jegliche Stickstoffdüngung verzichtet werden, der Einsatz von Herbiziden (chemische Wildkrautvernichter) verbietet sich von selbst, und die Mähfrequenz muss drastisch reduziert werden. Die sogenannten Pionierpflanzen wie z.B. Löwenzahn, Rot- und Weißklee, Breitwegerich ... werden sich schnell in dem neuen Lebensraum einfinden und eine sogenannte Ruderalflora bilden, sobald die Bekämpfung von Wildkräutern und kulturfremden Gräsern eingestellt wird.

Dann gilt es abzuwarten, was durch Samenflug und Vogelausscheidungen auf natürlichem Wege in Ihrem Garten eine Heimat sucht und für Veränderung sorgt. Das erfordert allerdings viel Geduld, da der Boden erst abmagern muss und die verdichtete Bodenstruktur nur langsam aufbricht und zu einer lockeren Krümelstruktur (Bodengare) führt.

Einige Kräuter werden sich nur langsam gegen die etablierten kräftigen Gräser durchsetzen können, ein Teil der Kräuter blüht auch erst im zweiten Jahr und bildet dann erst Samen, die dann den Kampf gegen die Gräser aufnehmen.

Eine andere Möglichkeit besteht in der folgenden Vorgehensweise:

Eine andere Möglichkeit, um in diesen Prozess helfend und dadurch auch beschleunigend einzugreifen, besteht darin den Rasen letztmalig sehr kurz zu mähen, das sorgt für einen kleinen Wachstumsvorteil der später eingesetzen Jungpflanzen und wild ausgesäten Kräuter, da der Weg zum Licht nicht durch die höher stehenden Gräser blockiert ist. Durch tiefes Vertikutieren den Wurzelfilz und die Grasnarbe der dominierenden Gräser durchtrennen und dadurch ihr Wachstum zu erschweren (so wie es fälschlicher Weise von den Rasenliebhabern gemacht wird, die Ihrem Rasen ja eigentlich gutes tun wollten). Es kann an einigen Stellen die Grasnarbe entfernt werden und dadurch Lebensinseln geschaffen werden, die der neuen Pflanzengesellschaft einen besseren Start ermöglichen. Diese Maßnahmen helfen den Kräutern sich gegen die Gräser durchzusetzen.

Um den Boden abzumagern, sollte auf die vertikutierte Rasenfläche ein Gemisch aus Sand und Kalk aufgebracht und eingearbeitet werden, was dazu führt, dass der wahrscheinlich viel zu hohe Nährstoffgehalt abgebaut werden kann, der Säuregehalt im Boden verringert wird und die Krümelstruktur verbessert wird.

Anschließend wird ausgesuchtes Saatgut für den entsprechenden Bodentyp ausgesät, welche Sorten im Einzelnen benutzt werden sollten, hängt von den Gegebenheiten ab, die in der Region vorherrschen.

Fertige Mischungen aus dem Gartencenter sind allerdings unter Vorbehalt zu empfehlen, da die meisten Mischungen wenig Wildkräuteranteile haben, die in der betreffenden Region heimisch sind. Besser sind einzelne Sorten in kleinen Tütchen, die je nach Bedarf zusammengestellt werden können. Der örtliche Samenhändler kann dabei behilflich sein und Mischungen für verschiedene Wiesentypen unter Berücksichtigung der Bodenverhältnisse zusammenstellen. Für die bei uns vertretenen nährstoffreichen Feuchtwiesen könnte die Auwahl folgendermaßen aussehen, wenn ein Abmagern des Bodens nicht möglich ist: Trollblumen, Kuckuckslichtnelken, Schlangenknöterich und Großem Wiesenknopf. Zusätzlich zu der Aussaat sollten Wildkräuter-Jungpflanzen flächendeckend dazugesetzt werden. Durch die immer größer werdende Nachfrage gibt es in vielen Pflanzencentern bereits ein breites Angebot von z.B.: Mädesüß, Kohldistel, Blutweiderich, Wiesenkerbel, Wiesenlabkraut, Wiesenmargerite, Wiesenstorchschnabel, Wiesenglockenblumen und Wiesenflockenblumen.

Pflege einer Blumenwiese

Diese Zusammenstellung verträgt durchaus einen dreimaligen Schnitt, wobei der bisher benutzte Rasenmäher nicht mehr zum Einsatz kommt, sondern die gute alte Sense. Weniger als zwei schnitte sollten es aber auch nicht sein.

Der richtige Zeitpunkt ist pauschal nicht festzulegen, man kann als Faustregel aber davon ausgehen, dass Magerwiesen erst im Juli die Höhe erreicht haben bei der gemäht werden muß. Bei Feuchtwiesen muß die Sense wahrscheinlich schon im Mai zum Einsatz gebracht werden, im August das zweite Mal. Der letzte Schnitt erfolgt bei beiden Wiesentypen im September/Oktober. Natürlich können einige Bereich kürzer gehalten werden um als Weg innerhalb der Blumenwiese zu dienen.

Bedenken Sie, dass durch die Mahd den mittlererweile heimisch gewordenen Tieren und Insekten auf einen Schlag die Lebensgrundlage entzogen wird, daher empfiehlt es sich, nur die halbe Wiese zu mähen und die andere Hälfte erst nach ca. 3 Wochen nachzumähen.

Das anfallende Schnittgut sollten Sie zu Heu machen, also mehrmals wenden und permanent locker halten, dabei fallen die Samen aus den Pflanzen und sorgen für die Erhaltung der Art, das Heu können Sie dann einem Tierhalter zuführen oder abfahren, aber unbedingt entfernen! Dass das Heu nicht als Mulch auf der Fläche verbleibt, verbietet sich von selbst, da ja keine Düngung mehr stattfinden soll.

Bitte beachten:

Die Mähwerkzeuge sind nicht nur für den Menschen gefährlich, sondern auch für die in der Wiese lebenden Tiere. Beobachten Sie die zu mähende Fläche während der Mäharbeiten genau und wirbeln am besten schon vor der eigentlichen Mäherei ordentlich Staub auf, damit Kaninchen und Jungtiere von Kleinsäugern frühzeitig flüchten können.

Neuanlage einer Blumenwiese:

Prinzipiell ist die Vorgehensweise dieselbe wie bei der Umgestaltung mit dem Unterschied, dass die Maßnahmen zur Abmagerung des Bodens weitaus umfangreicher ausfallen können. Die Einsaat der Wiese ist unproblematisch, wobei darauf geachtet werden sollte, dass innerhalb der Wiesenfläche sogenannte Blumeninseln eingelassen werden. Eine vorhergehende Bodenuntersuchung gibt Aufschluß über die Beschaffenheit des Bodens und erleichtert die Zusammenstellung der Samenmischung, was zu best möglichen Erfolgen führt.

Eine weitere Möglichkeit, allerdings wesentlich teurer, ist eine komplette Pflanzung der Wiese, was den Vorteil hat, das der Konkurenzkampf zwischen Kräutern, Wildblumen und Gräsern, um die besten Standortbedingungen, etwas zu Gunsten der gepflanzten Gewächse verschoben wird und sehr schnell vorzeigbare Ergebnisse zu beobachten sind.

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